Hilft Osteopathie wirklich bei Depressionen? Hat da jemand Erfahrung?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo Doktormythos,

Osteopathie hat zum Ziel, Verspannungen und Blockaden im Bewegungsapparat zu lösen.

Eine Depression wird verursacht durch negative kognitive Glaubenssätze über uns selbst, andere Menschen und die Welt im Allgemeinen, die aus ungünstigen Lernerfahrungen (z. B. bei einer feindseligen Ursprungsfamilie, Mobbingerfahrungen usw.) entstehen und dann generalisiert (d. h. auf andere Kontexte ohne Überprüfung übertragen) werden (sog. "Gedankenfehler" oder "Gedankenfallen"). Zudem gibt es Hinweise auf leichte genetische Risikofaktoren.

Insofern: Nein, Osteopathie wird eine Depression nicht allein heilen können, weil sie keinen Einfluss auf den Ursache der Depression, nämlich die Glaubenssätze nimmt und sich "nur" dem Körper widmet.

ABER Osteopathie könnte indirekt eine Heilung unterstützen. Denn soziale zwischenmenschliche Kontakte und Berührungen können zu neuen Lernerfahrungen führen und ein Wohlgefühl unterstützen. Berührungen schütten Oxytocin aus und entspannen uns damit.

Insofern wäre mein Statement: Eine Depression kann nicht alleine durch die Techniken der Osteopathie geheilt werden, aber die Osteopathie kann sehr gerne ergänzend zu einer Psychotherapie genutzt werden, um dem depressiv erkrankten Menschen wieder soziale Interaktion und Berührt-Werden zu ermöglichen.

Liebe Grüße

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – M. Sc. Psychologie

Heilen kann es sie sicher nicht, aber gerade da Depressionen oft auch mit körperlichen Schmerzen verbunden sind, kann es sicherlich helfen.