Laut der Bibel Sklaverei gar nicht möglich?

4 Antworten

Ein Sklave sollte nicht verwöhnt werden, sonst kommt er auf falsche Gedanken:

21 Ein Sklave, verwöhnt von Jugend an, / wird am Ende widerspenstig.

https://www.bibleserver.com/EU/Spr%C3%BCche29%2C21

Durch Zucht wird ein Sklave gebessert, nicht durch Worte:

19 Durch Worte wird kein Sklave gebessert, / er versteht sie wohl, aber kehrt sich nicht daran.

https://www.bibleserver.com/EU/Spr%C3%BCche29%2C19

Körperliche Zucht ist eine Selbstverständlichkeit:

Schwere körperliche Züchtigungen gelten als selbstverständlich; nur bei bleibenden Schäden erfolgt Freilassung (Ex 21,26f).

Ein Sklave durfte von seinem Herrn straffrei zu Tode geprügelt werden, wenn der Sklave nicht sofort stirbt:

Stirbt ein Sklave unter der Misshandlung seines Herrn nicht sofort, sondern erst nach ein oder zwei Tagen, bleibt der Herr straffrei. Die Begründung sagt alles über die dahinter stehende Sicht: „denn es geht um sein eigenes Geld“ (Ex 21,20f).

https://www.die-bibel.de/ressourcen/wibilex/altes-testament/sklaverei-at

Vielleicht eine Ohrfeige oder ein Schlag auf die Finger

Die Rute war ein beliebtes Mittel zur körperlichen Züchtigung. Auch bei Kindern:

https://www.gutefrage.net/frage/frage-an-christen-warum-steht-das-in-der-bibel#answer-540095489


Spaghettius 
Fragesteller
 20.05.2024, 11:10
Schwere körperliche Züchtigungen 

Schwierig. Alles was ich als ,,Schwer" ansehe würde zu dauerhaften Schäden füren.

Ein Sklave durfte von seinem Herrn straffrei zu Tode geprügelt werden, wenn der Sklave nicht sofort stirbt:

Und was ist wenn nach 3?

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Mayahuel  20.05.2024, 11:16
@Spaghettius
Und was ist wenn nach 3?

Er darf bloß nicht sofort sterben.

. Alles was ich als ,,Schwer" ansehe würde zu dauerhaften Schäden füren.

Solche Canes wurden zB in Schulen verwendet:

https://en.wikipedia.org/wiki/Caning#/media/File:Canes.jpg

Damit kann man jemanden den Hintern so versohlen, dass er tagelang nicht richtig sitzen kann. Ohne dauerhaften Schäden.

Und Narben laufen heute unter nachhaltige Schädigung, aber nicht damals.

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Spaghettius 
Fragesteller
 20.05.2024, 11:18
@Mayahuel

Ah interessant. Und ich dachte schon meine Baumwollplantage in Nigeria ist eine Sünde.

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Spaghettius 
Fragesteller
 20.05.2024, 11:24
@Mayahuel

Der Sklaventreiber würde trotzdem eine große Sünde begehen. Denn man sollte anderen nur das tun was man selbst will das andere einem antun.

Aber ich bezweifle das der Sklaventreiber gern versklavt werden würde.

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Das Prinzip der Sklaverei in der Bibel war (abgesehen von solchen Dingen wie die Unterdrückung eines ganzen Volkes in Ägypten) ein ganz anderes als das, was wir uns darunter vorstellen.

Meistens war das pure Schuldsklaverei. Also entweder warst du Sklave, weil du ein Verbrechen begangen hast, oder du warst Sklave, um Schulden abzubezahlen. Auch Händler, Ärzte usw. konnten Sklaven sein.

Dann kommt noch dazu, dass man nicht für immer Sklave blieb. Nach einer gewissen Zeit (ich glaube sieben Jahre) durfte man gehen und bekam von seinem bis dato Herren noch Geld dazu. Man konnte sich aber auch entscheiden, für immer bei ihm zu bleiben. (Wobei diese Ausdrücke bzw. das Wort Ewigkeit nur eine unbestimmte Zeit meint, wenn es sich um Vergängliches handelt)

Nichtsdestotrotz hasst Gott Dinge wie Krieg oder Sklaverei. Aber er hätte beispielsweise sein Volk nicht abrüsten lassen können, sie wären eingenommen worden. So ist das auch bei dem Thema der Sklaverei. Jesus hat, als er kam, um das Gesetz zu erfüllen, deutlich gemacht, dass jeder Mensch gleich viel wert ist (was wir eigentlich schon bei der Erschaffung von Mann und Frau im AT sehen). Er hat von den Menschen auch nicht verlangt, dass sie sich über Nacht ändern, er ist geduldig. Aber er hat ihnen Stupser in die richtige Richtung gegeben. Die ersten Leute, die sich aktiv gegen Sklaverei eingesetzt haben, waren Christen, eben aufgrund der Lehren Jesu'. Ein etwas neueres Beispiel ist William Wilberforce, der sich als Abgeordneter im 18 Jhr. dafür eingesetzt hat, damit Sklaverei im British Empire abgeschafft wird. Auf Basis von Gottes Lehren und Werten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Königskind ❤🔥✝️

Losona  20.05.2024, 10:47

Ja, der arme Gott, der sich so in der Welt durchlarvieren muss.

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Epilz  20.05.2024, 11:03
@Losona

Ich weiß zwar nicht, was das mit meiner Antwort zu tun haben soll, aber gut.

Wenn wir jedoch schon einmal bei diesem Thema sind: Gott hätte gar nichts gemusst und muss auch nichts. Er hätte uns einfach alle in der Sünde und dem Leid untergehen können. Aber da er uns liebt und uns retten wollte, hat er sich selbst herabgestuft und hat unser Leid auf sich genommen. Er weiß wie Leid aussieht, er versteht uns und er hat uns davon befreit bzw. hat uns dir Möglichkeite gegeben zu ihm zu kommen, wo es kein Leid gibt✝️

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Aus christlich-biblischer Sicht kann Sklaverei nur verboten sein...

Jesus hat die Menschen gelehrt, dass sie andere so behandeln sollen, wie sie selbst behandelt werden wollen (vgl. Matthäus 7,12). Daraus und aus anderen Anweisungen, die Mitmenschen zu lieben, mit Respekt, Achtung und Demut zu behandeln, ergibt sich, dass die Bibel gegen Sklaverei ist.

Die Idee, die Sklaverei abzuschaffen, kam von Christen, die Gottes Wort gelesen hatten. Ich kann den Film "Amazing Grace" empfehlen und die Beschäftigung mit der Lebensgeschichte des Christen William Wilberforce. Dann dürfte das klarer werden...

Es ist kein Widerspruch, dass Paulus den Sklaven damals geraten hat, weiterhin Sklave zu bleiben. Hätte Paulus zur Rebellion geraten, wären viele Sklaven hingerichtet worden. Deshalb rät Paulus ihnen, dass sie Sklave bleiben sollen, gleichzeitig aber wissen dürfen, dass sie als Christen frei sind und zu Gott gehören: "Bist du als Sklave berufen worden, so sei deshalb ohne Sorge! Wenn du aber auch frei werden kannst, so benütze es lieber." (1. Kor. 7,21)

Zu 1. Korinther 7,21.22 der Bibelkommentar der Studienbibel von John MacArthur: "7,21 als Sklave. Paulus spricht sich nicht für Sklaverei als solche aus, sondern lehrt, dass ein Sklave trotz seiner gebundenen Stellung Christus gehorchen und ehren kann (Eph 6,5-8; Kol 3,23; 1Tim 6,1.2).

sei …ohne Sorge. In der heutigen Gesellschaft erscheint dies wie eine kaltherzige Aufforderung an solche, die fälschlicherweise meinen, Freiheit von Sklaverei sei nicht nur die bessere Alternative, sondern ein von Gott gegebenes Recht.

7,22 Freigelassener des Herrn. In Wirklichkeit ist niemand freier als ein Christ. Keine Bindung ist schrecklicher als die der Sünde, und Christus hat den Gläubigen daraus befreit. Sklave des Christus. Die im sozialen Sinne Freien, die also keine Sklaven sind, wurden bei ihrer Errettung im geistlichen Sinne Sklaven Christi (Röm 6,22)."


Spaghettius 
Fragesteller
 20.05.2024, 11:12

Danke✝️

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Mein lieber Freund,

in der Tat finden wir in der Bibel Gesetze und Anweisungen bezüglich der Behandlung von Sklaven. Zum Beispiel sagt das Buch Exodus: „Wenn jemand seinen Sklaven oder seine Sklavin mit einem Stock schlägt, dass er oder sie unter seiner Hand stirbt, so soll er gewiss bestraft werden. Ist er aber einen oder zwei Tage am Leben geblieben, so soll er nicht gestraft werden; denn es handelt sich um sein Geld.“ (Exodus 21,20-21)

Diese Passage legt nahe, dass die Misshandlung eines Sklaven nicht ungestraft bleiben soll, aber gleichzeitig wird die Institution der Sklaverei nicht grundsätzlich verurteilt. Es ist wichtig anzumerken, dass die Bibel in ihrer Zeit und Kultur geschrieben wurde, in der Sklaverei weit verbreitet war, und die gesetzlichen Bestimmungen waren eher darauf ausgerichtet, die Behandlung von Sklaven zu regulieren, als die Institution selbst zu verurteilen.

Heutzutage betrachten wir die Sklaverei natürlich als eine abscheuliche und unmoralische Praxis, und es ist wichtig, dass wir uns als Gesellschaft aktiv für die Abschaffung jeglicher Form von Menschenhandel und Zwangsarbeit einsetzen. Die Prinzipien der Liebe, Gerechtigkeit und Würde aller Menschen, die in der Bibel gelehrt werden, sollten uns dazu motivieren, für die Freiheit und Würde aller einzutreten, unabhängig von ihrer sozialen Stellung oder ihrem Status.

In brüderlicher Liebe,

JesusMeinRetter