Meint ihr, dass homosexuell sein, eine natürliche Regulation ist, um eine Überbevölkerung auf der Erde zu vermeiden?

Das Ergebnis basiert auf 25 Abstimmungen

Nein. Das ist Quatsch 80%
Ja, kann sein 20%

4 Antworten

Nein. Das ist Quatsch

Die Evolution "denkt" nicht im Voraus. Es geht nur um die derzeitige Situation. Neu eingeführte Tiere auf Insel haben zum Beispiel durch ihre massive Vermehrung schon öfter ihre eigene Lebensgrundlage zerstört und sind ausgestorben. Auch tritt Homosexualität auch bei vielen Tieren aus, und das kann selbst bei vom Aussterben bedrohten Arten sein.

Es ist eigentlich sowieso erstaunlich, dass wir sonst häufig ähnliche Personen bevorzugen, in Sachen Liebe/Sex meist aber einen so massiv anders gearteten Menschen wählen: Einen aus der 'anderen' Gruppe Mensch, dem anderen Geschlecht.

Natürlich ist das sinnvoll für die Vermehrung. Aber wir decken eine große Bandbreite ab, von dem was wir mögen. Wenn nur ein Typ Mädchen und ein Typ Kerl bevorzugt würde, dann würde es kaum noch zur Vermehrung kommen. Denn die Meisten, männlich wie weiblich, würden dann nie 'ausgewählt' werden. Daher ist es gut, dass wir eine Bandbreite an unterschiedlichen Unteressen haben. Nicht alle Kerl lieben das zerbrechliche, zu beschützende Mädchen, sondern einige auch die selbstbewusste, dominante; nicht nur die etwas kleineren Mädchen, sondern auch die, die größer sind und manchmal sind die Unterschiede darin begründet, dass es gar kein Mädchen ist ;) Und natürlich andersherum.

Gerade bei homosexuellen Paaren sieht man fast immer, dass beide Partner sehr unterschiedliche sind - eben weil auch hier durchkommt, dass man eher von dem fasziniert ist, was anders ist als man selber.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Abgeschlossenes Studium als Diplom Biologe

Garlond  21.06.2023, 12:54

Stimmt, die Evolution denkt gar nicht. Aber evolutionäre Änderungen, die nichts bringen verschwinden üblicherweise auch wieder.

Der Bruder-Effekt könnte schon ein Hinweis darauf sein, dass hier ein biologischer Prozess wirkt, der eine Überpopulation verhindert.

Das ist von der Evolution zwar nicht gewollt, weil die will ja nichts, aber es ist zumindest ein praktischer Effekt.

0
Darwinist  21.06.2023, 13:12
@Garlond
Stimmt, die Evolution denkt gar nicht. Aber evolutionäre Änderungen, die nichts bringen verschwinden üblicherweise auch wieder.

Nö. Solange eine Veränderung nicht nachteilig ist, verschwindet sie nicht. Die natürliche Selektion kann nur solche Veränderungen aussortierrn, die sich negativ auf das Überleben auswirken.

Der Bruder-Effekt könnte schon ein Hinweis darauf sein, dass hier ein biologischer Prozess wirkt, der eine Überpopulation verhindert.

Der Bruder-Effekt lässt sich viel einfacher durch eine Immunreaktion der Mutter erklären. Inzwischen gibt's dazu schon erste experimentelle Studien, die einen Zusammenhang mit dem Immunsystem der Mutter bestätigen.

Mir ist ehrlich gesagt auch kein intrinsischer Mechanismus bekannt, der bei irgendeiner Tier- oder Pflanzenart eine Überpopulation verhindert. Im Gegenteil sprechen alle Belege für eine Individual- und nicht für Gruppenselektion. Die Populationsgröße wird limitiert bzw. reguliert (je nachdem, ob dichteabhängig oder nicht) von äußeren Faktoren: Verfügbarkeit an Ressourcen, Konkurrenz mit anderen Arten, An- oder Abwesenheit von Räubern.

0
Garlond  21.06.2023, 13:42
@Darwinist

Ja, tut mir leid, da sind wir schon wieder auf die Schiene, dass es irgend einen Plan geben könnte abgerutscht.
Das ist natürlich nicht so.
Aber der Effekt, dass Homosexualität sich auf die Population auswirkt bleibt ja bestehen. Und das es ein natürlicher Effekt ist, steht auch außer Frage.

Auch wenn das nur einen kleinen Teil ausmacht.

1
Darwinist  21.06.2023, 15:35
@Garlond
Aber der Effekt, dass Homosexualität sich auf die Population auswirkt bleibt ja bestehen. Und das es ein natürlicher Effekt ist, steht auch außer Frage.

Aber die Frage ist doch, ob Homosexualität überhaupt diesen Effekt hat. Ich behaupte, nein. Erstens ist gar nicht gesagt, dass Homosexuelle sich nicht fortpflanzen. Es gibt viele schwule Väter und lesbische Mütter. Zweitens gibt es die soziobiologische Erklärung über die Verwandtenselektion: indem homosexuelle Individuen ihre Verwandten, z.B. Geschwister, beim Großziehen von deren Nachkommen unterstützen, tragen sie auch zur Weitergabe eigener Gene bei und leisten ihren Fitnessbeitrag. Und drittens können homosexuelle Individuen Junge adoptieren und somit Nachkommen großziehen, die ansonsten aus der Population ausscheiden würden. Dergleichen wurde etwa schon bei Pinguinen und Geiern beobachtet.

0
Garlond  21.06.2023, 16:16
@Darwinist

Also den ersten Punkt würde ich in Frage stellen. Den Grund für die Fortpflanzung von Homosexuellem würde ich eher dem gesellschaftlichem Druck zuschreiben.

Und bei Ethik- und Moralvorstellungen verlassen wir den Bereich der Biologie definitiv.

Alle anderen Punkte sind absolut richtig. Das sind alles mögliche Effekte, bzw. Auswirkungen von Homosexualität. Aber ich denke nicht, dass da eins das andere ausschließen kann.

0
Ja, kann sein

Trägt auf jeden Fall dazu bei, auch Sozial und in Kunst und Kultur sind sie stark vertreten, eröffnen neue Sichtweisen und bereichern die Gesellschaft.

Nein. Das ist Quatsch

Das ist sehr unwahrscheinlich, da die Anzahl der sich dem eigenen Geschlecht Zugewandten im Verhältnis viel zu unbedeutend ist. Eine nennenswerte Auswirkung auf die immer schneller voranschreitende Überbevölkerung hat das sicher nicht.
Eine "natürliche Regulation" ist zudem absurd.

Nein. Das ist Quatsch
  1. Die Natur überlegt sich nicht, dass es ein Problem gibt (z.B. drohende Überbevölkerung) und welche Lösung es dafür geben könnte. Du kannst dir getrost jede Überlegung sparen, die darauf hinausläuft dass "die Natur" irgendwas logisch überlegt und absichtlich macht.
  2. Je nach Spezies ist es völlig normal, dass nur ein Bruchteil aller Neugeborenen überhaupt alt genug werden, um sich fortpflanzen zu können. Und diese Spezies sterben nicht aus. Glaubst du ernsthaft, dass ein paar Prozent Individuen, die sich zwar theoretisch fortpflanzen könnten aber dies nicht tun, da einen ernsthaften Unterschied machen? Der entscheidende Punkt ist nur, dass es genügend Individuen gibt, die sich fortpflanzen.