Soll man Jura studieren?

10 Antworten

Das juristische Studium ist sehr anspruchsvoll. Neben viel Fleiß ist ein hohe Fähigkeit zu abstrakt-logischem Denken erforderlich. Um beruflich Erfolg zu haben (bin selbst Jurist), benötigst Du ein Prädikatsexamen im zweiten Staatsexamen. Das schaffen meiner Erinnerung nach, so etwa 40% der Examenskandidaten, die bestanden haben. Bevor Du dich entscheidest, solltest Du dich unbedingt mal in juristische Lehrveranstaltungen des ersten Semesters hineinsetzen (ist problemlos möglich) und mit Studierenden reden, um einen Eindruck von diesem Studium zu bekommen.


berndl72  07.03.2020, 23:40

ich denke jedoch kaum, dass ein Student schon so viel Weitblick hat, dass er das nahende Desaster schon auf sich zukommen sehen wird ... Sie als Anwalt können doch sicher aus eigener Erfahrung sagen, wie schwer die Situation am Markt ist ...

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Es ist tatsächlich anspruchsvoll und teilweise auch ein wenig theoretisch, aber wenn du dich dafür begeistern kannst, würde ich das machen. Die Examina sind nicht ganzeinfach,aber machbar. Man darf aber nicht enttäuscht sein, wenn man von 18 Punkten gerade in Sachsen/Bayern nur 7 oder 8 hat. Das ist schon eine sehr gute Leistung.

Allerdings habe ich wirklich Angst, dass erste und zweite Staatsexamen nicht zu bestehen und dann sind 7 Jahre im Eimer. 

Die Hälfte deiner Angst ist unbegründet; man kann nicht beide Examina nicht bestehen.

Mal im Ernst: Wenn du etwas anderes machst, worauf du keine Lust hast, sind nicht 7 Jahre im Eimer, sondern über 50 Jahre.

Jura zu studieren würde ich nicht empfehlen, denn ich habe selbst Jura studiert.

Das erste Staatsexamen nicht zu bestehen ist eher möglich, durch das zweite Staatsexamen fällt kaum jemand mehr. Allerdings kann man mit dem 1. Staatsexamen auch fast nichts anfagen, vielleicht sowas wie einen Sacharbeiter bei der Versicherung ...

Das Schlechteste an dem Studium sind die Berusaussichten. daran kann man auch mit viel Idealismus nicht viel machen (außer man hat einen Vater mit gutgehender eingeführter Kanzlei). Eine eigene Kanzlei rentabel aufzubauen ist bei dieser Konkurrenz genauso wahrscheinlich wie bei DSDS Superstar zu werden. Wird man als angestellter Anwalt tätig, wird man meist nur ausgenützt.

Viel anderes kann man mit dem Jura Studium nicht machen, außer man ist einer der Besten, dann stehen auch die Jobs als Richter und Staatsanwalt. Aber das ist noch unwahrscheinlicher als DSDS :-)

Mein Vorschlag: Manch mal ein Praktikum in einer Kanzlei, frag dort, wie es denen geht und nimm dabei nicht unbedingt den Platzhirsch in der Stadt, sondern eine einfache Kanzlei ... dann kannst Du entscheiden, ob du so "enden" willst :-)

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

berndl72  07.03.2020, 23:39

Als interessante Alterbative stehen die Aubildung beim Finanzamt, dem Zoll und dem BKA zur Verfügung. Dort wirst du nach der Ausbildung zu fast 100% verbeamtet und bekommt in der Ausbildung ein respektables Gehalt. Weiterhin ist dort auch ein großer Teil der Ausbildung "Jura", aber so, dass man es den Leuten auch beibringt und nicht in Vorlesungen, in die man geht und sich anschließend nach deren Sinn fragt ...

Und wenn man nach der 3jährigen Ausbildung doch noch Jura studieren möchte, hat man das Grundwerkzeug dabei schon gelernt und kann die Kenntnisse dann schnell verfolständigen und das Studium abkürzen.

Alternativ würde ich z.B. an der FernUni Haagen Jura studieren, da man dort wenigens weiß, was man studieren soll (was man an einer Präsenzuni nie weiß).

Solltest Du die 7 jahre an der Uni investieren, kann ich dir fast garantieren, dass diese Zeit verloren ist und su nur in einer Sachgasse stecken und dich ärgern wirst.

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Nach Erwerb der allgemeinen Hochschulreife, könntest du erst mal in einer Anwaltskanzlei den Beruf des Anwaltsgehilfen erlernen. Da bekommst du nicht nur Einblick in den Anwaltsberuf sondern auch eine Ausbildung in einem Beruf, der immer gefragt ist. Das erleichtert nicht nur den nachfolgenden Einstieg in das Jurastudium, sondern gibt auch eine gewisse Sicherheit, für den Fall, dass man das dieses nicht packen sollte.

Wie die große Zahl der Juristen beweist, ist das Jurastudium nicht allzu schwer. Das Gegenteil behaupten viele Juristen nur, um sich selbst etwas aufzuwerten oder weitere Konkurrenz abzuschrecken.