Vermieter werden, auf was muss man achten?

6 Antworten

Du kannst das einfach so machen.

Schlüssel- und Zimmerübergabe und monatlich die Miete kassieren reicht vollkommen aus. Damit hättest Du mit Deinen Mietern jeweils einen mündlichen Mietvertrag geschlossen. Es gelten die Paragraphen des BGB zum Thema Mietrecht.

Steuerlich gibst Du die Mieteinnahmen erst im nächsten Jahr bei Deiner Steuererklärung an. Nicht nur die Einnahmen, sondern auch die Ausgaben. Ganz wichtig!

Wie Du Dir denken kannst, kann man aber auch sehr viel falsch machen. Das fängt schon bei der Auswahl der Mieter an, beim Mietvertrag selbst und natürlich auch im weiteren Verlauf. Welche Rechten haben Deine Mieter, welche Rechte hast Du gegenüber ihnen.

Hier ist die erste Anlaufstelle.

Zweite Anlaufstelle: Der Verein Haus&Grund in Deiner Nähe. www.hausundgrund.de

Dort bekommst Du alles, was Du wissen und haben musst, um gut und ertragreich vermieten zu können. Mietvertragsformulare, Anhaltspunkte für die richtige Miethöhe, Rechtsberatung im Einzelfall und vieles, vieles mehr.

Ganz wichtig:

Wenn Du einzelne Zimmer vermieten willst, solltest Du sie weitgehend einrichten. Bett, Schrank, Tisch und Stuhl sollten überwiegend von Dir kommen. Was nicht bedeutet, dass einzelne Mieter nicht ihre Sachen zusätzlich oder anstatt dieser Teile reinstellen können.

Wenn Du das machst, kannst Du unliebsame Mietverhältnisse auf max. 1 Monat begrenzen, denn das gibt Dir die Kündigungsmöglichkeit von "bis 15. zum Monatsende".

In allen anderen Fällen mind. 3 Monate oder gar 6 Monate.

Nochwas: Wenn Du in einer Großstadt wohnst oder nahe bei, könntest Du auf die Agenturen HC24 oder HomeCompany zurück greifen. Diese vermitteln "Wohnen auf Zeit" und suchen dafür möblierte Wohnungen und Zimmer. Sie geben Dir Tipps zur Einrichtung, einen passend ausgearbeiteten Vertrag und sie wählen die Mietkandidaten sehr gut aus, sodass Du nur gute und wirklich solvente Interessenten bekommst, denn diese müssen auch bereit sein, die relativ teure Provision zu bezahlen und das macht niemand, der sich das nicht leisten kann.

Weitere Möglichkeit: Wohnen auf Zeit über airbnb. Das kann noch viel mehr Ertrag bringen, ist aber auch deutlich zeitaufwändiger.

In allen diesen Fällen darfst Du davon ausgehen, dass die Mietverhältnisse nicht so lange gehen. Vorteil ist, dass Du Leute, die Dir nicht so symphatisch sind, auch bald wieder los bist, ohne sie kündigen zu müssen. Die Zeitdauer eines Mietverhältnisses ist von vornherein begrenzt, was Dir immer auch die Möglichkeit gibt, mal eine Pause einzulegen, bis wieder jemand anders dazu kommt.

Viel Erfolg!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – In diesen Bereichen selbst seit langer Zeit tätig.

Mitglied in einem Vermieterverband werden (z.B: Haus & Grund Rheinland). Dort gibt's dann z.B. fertige Mietverträge zum Ankreuzen fertig ausgedrückt. Lese ihn dir durch, falls du dich im Mietrecht nicht auskennst. Das hilft wirklich.
Den Marktpreis gut anpeilen (es reicht, wenn nur 1 Person sich das Zimmer möchte, Fausregel: Ca. 20 bis 25 Jahresmieten sollten den Wert der Immobilie entsprechen. Aber da du nur ein Zimmer vermietest weiß ich nicht genau, ob man da darauf anwenden kann)
Gute Anzeige erstellen.
Besichtigungstermine gut organisieren mit Mieterselbstauskunft etc.
Kritisch den besten geeigneten Mieter auswählen und zum Unterschreiben des Mietvertrags einladen und folgende Unterlagen einfordern:
Letzte 3 Gehaltsabrechnungen, Schufa, Ausweiskopie
Rauchmelder sind Pflicht, ABF-Löscher werden empfohlen.
Übergabeprotokoll nicht vergessen.

Am Ende des Jahres: Betriebskostenabrechnung ordentlich erstellen.

Vielleicht solltest du dir eine Sammlung an Druckvorlagen zusammenstellen. Zahlungserinnerung, Niederschriften, Mieterselbstauskunft, Terminblock, Feedbackbogen, Reinigungsplan, Hausordnung, Übergabeprotokoll, Infoschreiben, Sicherheitshinweise, Brandschutzplan und Fluchtwege.
Spontan fällt mir da nichts weiteres ein. Sammel einfach deine Erfahrung. Handwerkliches Geschick ist nützlich, da manche Mieter wegen Kleinscheiß gleich rumzicken oder - und das kommt vor - evtl. "schwierige Mieter" / Mietnormaden Sachen verschmutzen / kaputt machen. Ich habe bisher aber noch nie erlebt, dass es etwas war, was man nicht einfach reparieren konnte bzw. was wirklich an die Bausubstanz ging).

Rücklagenbildung lohnt momentan sich bei dem jetzigen Zins nicht. Dann nimm lieber einen Kredit auf, wenn was passieren sollte.

Man sieht ja immer im TV diese "Mietnormaden" und so: Das ist immer entweder pure Dummheit der Vermieter oder Scripted Reality und Abschreckung. Ich mache das jetzt seit 10 Jahren und hatte bisher nur mit zwei Mieter leichten Zoff. Das waren Mieter vom vorherigen Eigentümer... Keine Ahnung, was die für ein Problem hatte, gerade als ich se rausschmeißen wollte, hat se gekündigt. Danach habe ich renoviert und fast ohne Leerstand teurer wieder vermietet. Der Leerstand wegen Renovierung + Renovierung hat sich nach einem Jahr rentiert.

Das macht eigentlich mega Spaß, finde ich und man verdient gutes und sicheres Geld. Have fun!

Ich bin zur Zeit nicht Eigentümer einer vermietbaren Immobilie, aber ich beziehe mehrere kostenlose Newsletter von entsprechenden Anbietern. Schaue Dich diesbezüglich bitte erst mal online um.

Dann bestelle nicht nur den kostenlosen Newsletter sondern lese auch die Archive mal gründlich durch. Denn, wie hier schon angedeutet, macht es einen Unterschied, ob Du Zimmer vermietest oder Wohnungen. Behandele bitte von Anfang an beide Vermietarten als separate Baustellen.

Tatsächlich gibt es Hausverwaltungen. Hier ist zu beachten: Dabei handelt es sich NICHT um einen Ausbildungsberuf. Wirklich jeder Dödel kann sich so bezeichnen.

Erkundige Dich also im Bedarfsfall vor Ort bezüglich des Rufs eines Anbieters, schaue Dir die Beurteiler genau an.

Wo ich jetzt wohne ist eine Hausverwaltung aktiv, die wenig bis keine Ahnung von geltendem Miet- und Immobilienrecht hat. Das hat sie in der Vergangenheit mehrfach gezeigt. Da aber die hier agierende WEG ebenfalls mehrheitlich wenig Interesse am Rechtsstaatsprinzip hat hält er sich.

Dafür haben dann aber schon einige WEG-Mitglieder aus eigener Tasche einen Rechtsanwalt bezahlt um zu erfahren, dass die Auskunft der Hausverwaltung nicht rechtskonform ist. In der Regel bin ich Stein des Anstoßes. Nicht, weil ich streitsüchtig bin, sondern weil ich es ablehne, geltendes Recht mal eben so außer Kraft setzen zu lassen.

immowelt.de, immobilienrecht.de, immobilienwelt.de, anwalt.de fallen mir spontan ein. Es müssten aber noch mehr Anbieter online zu finden sein.

Ein weiterer nicht zu unterschätzendes Thema ist die Rechtslage bezüglich Immobilien. Da hat es in den letzten Jahren doch manche Auflage und neue weitere zu beachtende rechtliche Regel gegeben. So haben Immobilien bestimmten Standards zu entsprechen. Ob nun vermietet oder nicht.

Das Mietrecht selbst hat sich in den vergangenen Jahren dank höchstrichterlicher Rechtsprechung verändert.

Wir hatten früher das große Glück einen wirklich sehr guten Hausverwalter zu haben. Von diesem haben wir eine ganze Menge gelernt. Der hat zwar gekostet und zwar nicht gerade zu knapp im Vergleich mit manchem Möchtegern auf dem Markt. Aber als er dann irgendwann sich aus dem Objekt zurück zog haben wir verkauft. Relativ wenig später kam es zu in der Presse abgehandelten bösen Streitereien bis hin zum obersten Gericht, weil eben manche Menschen ein geradezu absurdes Rechtsverständnis pflegen.

Gute Vorbereitung ist die halbe Miete.

Mache Dir gerne diesen alten Spruch zum Grundsatz.

Du sprichst von einem großen Haus. Ich vermute, du meinst ein EFH. Bei Vermietung einzelner Zimmer wäre zu beachten, dass die Mieter Zugang zum Bad und ev. Küche haben müssen. Dazu wären Nutzungsvereinbarungen abzuschließen, weil die Mieter nur ihr Zimmer MIETEN. Über Möblierung und Mietzeiträume wäre nachzudenken.

Das Finanzamt kommt erst im nächsten Jahr auf deinen Plan, wenn du ein Est-Erklärung > Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung < abzugeben hast.

Gib doch bitte mehr Informationen, das Vorliegende ist zu dürftig.

Um nicht gleich ins Wasser zu fallen, lass dich einmal von einer Wohnungsgesellschaft beraten. Die haben die notwendigen Erfahrungen, ein Objekt zu vermarkten, auch was die Mieterauszahl und Vertragsmodalitäten betrifft.