Was genau muss man als Chemieingenieur in der Pharmaindustrie machen?

3 Antworten

Du musst in Mathe gut sein. Sehr gut. Das sagt dir hier eine, die ihr Chemiestudium fertig hat.

Und wenn du Chemieingenieur werden willst. Dann fang doch auch mit dem Bachelor damit an? Warum erst im Master? Das sorgt nur dafür, dass du im Master dann unzählige Fächer nachholen musst.

Chemieingenieurwesen hat eigentlich nicht mehr viel mit Chemie am Hut. Eine Freunde von mir hat das studiert und hat im Gegensatz zu mir, die Chemie studiert, ein miserables Wissen im Bereich Chemie. Dafür weiß sie natürlich aber auch viele andere Sachen. ;)

Nunja, du würdest dich halt dann mit der "Prozesschemie" beschäftigen. Heißt du bist für irgendwelche Anlagen z.Bsp. verantwortlich. Kannst in dem Bereich auch in die Forschung gehen und z.bsp. ein super tolles neues Verfahren für eine chemische Reaktion erfinden etc. pp.

Ich hoffe ich könnte dir etwas helfen.


zack1906 
Fragesteller
 14.03.2015, 10:47

Ja Bachelor mache ich natürlich auch zuerst aber da kann ich nur in der angewandten Chemie einen machen, deswegen habe ich beim Master-Studium gefragt was besser ist da ich dort zwei Möglichkeiten habe.

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Kikala  14.03.2015, 11:35
@zack1906

Das ist doch Schwachsinn. Es gibt den Bachelor Gang Chemieingenieurwesen, warum unnötig schwer machen?

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Defaetist  14.03.2015, 16:06
@Kikala

Kikala, Du solltest es Dir noch leichter machen und die Finger ganz davon weg lassen.

Ingenieur bist Du aus Überzeugung, oder Dich brezelt es früher oder später... ich meine das völlig ernst.

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Kikala  15.03.2015, 11:01
@Defaetist

Bitte? Ich hab meinen Master in der Chemie schon, warum sollte ich da ein Ingenieur-Studium noch beginnen? ;)

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Der Chemieingenieur ist hauptsächlich in der F+E Abteilung der Pharmaindustrie eingesetzt. Die chemischen oder biochemischen Forschungsergebnisse können fast nie einfach in die Praxis umgesetzt werden. Das ist dann eine Aufgabe eines Team aus Chemiker, Ingenieure usw. Sehr oft ist dann ein ganz andere Synthese notwendig. Projekte in Teamarbeit zu lösen kann man die Tätigkeit kurz umschreiben. 

Der Beruf als Chem.Ing ist auch heute noch sehr gefragt, allerdings zu meiner Zeit wurde man bereits auf dem Campus von der großen Firmen eingeworben. Auch hatte man die Chance den praktischen Teil der Diplomarbeit und der Dissertation , der immer apparativ sehr aufwendig war, in der Industrie zu absolvieren. 


Defaetist  14.03.2015, 16:03

F+E, oder R&D wie es heutzutage von Managern viel lieber englisch genannt wird, sucht in erster Linie neue Wirkstoffe. Wenn ein Produktionsverfahren hingestellt wird, stehst Du schon weit am Ende der Entwicklungskette, typisches F+E ist das eigentlich nicht mehr.

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Karl37  15.03.2015, 08:29
@Defaetist

In der F+E findet der scale up statt und hier werden auch vielfach signifikante Änderungen des Produktionsverfahren eingeführt.  Auch das parallel stattfindende screening 1 bis 3 benötigt ausreichende Menge an Wirkstoff, der hier bereitgestellt wird.

Das Technikum der Entwicklungsabteilung ist also ein wichtiges Bindeglied zwischen Forschung und Produktion und Haupteinsatzgebiet der Chemieingenieure

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Informier Dich mal, was das Aufgabengebiet von Chemieingenieuren ist. Ob in der Pharmaindustrie oder wo anders ist dann nicht so grundlegend unterschiedlich.

Ganz grob: Der Chemieingenieur führt Stoff- und Energieumwandlungen im industriellen Maßstab durch. Das bedeutet, dass wirtschaftliche Randbedingungenn eingehalten werden müssen und effizientes Arbeiten superwichtig ist.

Wenn in einer Veruschsbeschreibung des Chemiebuchs steht "vollständig verrühren" bringt das den Chemieingenieur auf Fragestellungen wie Mischzeit, Leistungseintrag des Rührers, Rührerdrehzahl, Form des Rührers...

Und weiter gehts mit: Wie sieht ein Dampfprozess im Kraftwerk aus, damit Du unter geringstem Brennstoffeinsatz Strom erzeugst? In der Pharmaindustrie baust Du zwar kein Kraftwerk, aber Energie ist auch hier teuer, also werden nach genau den gleichen Methoden die Energieflüsse analysiert.

Irgendwie versucht man immer, die Natur in Gleichungen zu pressen, um das Verhalten eines Apparats oder eines Verfahrens vorherzusagen. Das kann man dann für Optimierungen nutzen. Diese Gleichungen sind aber oft sehr unhandlich, so dass man fortgeschrittene Methoden der Mathematik und auch numerische Verfahren anwendet.

Aber google einfach mal ein bisschen herum, lade Dir auch mal von den Unis Unterlagen herunter, Studienpläne, Aufgaben, alte Klausuren. Auch wenn Du das noch nicht lösen kannst - NICHT ERSCHRECKEN LASSEN! - es vermittelt einen Eindruck davon, ob Dich das eher interessiert oder abschreckt. Es ist jedenfalls etwas deutlich anderes als Chemie. Viel Spaß!


Defaetist  14.03.2015, 16:14

"Angewandten Chemie oder Chemieingenieurwesen und Verfahrenstechnik": Das sind andere Namen für ähnliche Dinge.

Wenn Du konkret vergleichen möchtest, die Inhalte sind das wichtige. Vergleiche ruhig mal die Fächer.

Mein Tip: Die Grundlagen sind das wichtigste: Mathe, Mathe, Mathe, dann lange nichts, dann Physik, Chemie, Thermodynamik, Strömungsmechanik, Thermische Verfahrenstechnik. Reaktionstechnik, mechanische Verfahrenstechnik, etc. Wenn Du das alles verstanden hast, kannst Du alles machen. Was mir nicht so gefällt sind Spezialfächer wie Umwelttechnik, Bioblablabla, Mikro-Buzzwordtechnik und so weiter. Umwelttechnik ist z.B. thermische Verfahrenstechnik mit der Besonderheit, dass man sich auf die Medien Wasser und Luft beschränkt. Wenn Du die Grundlagen kannst, kannst Du auch Umwelttechnik, umgekehrt ist das nicht so.

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