Was kann alles bei einer Photovoltaik-Anlage gefährlich sein?

8 Antworten

was kann alles bei einer PV-Anlage gefährlich sein?

Neben den von Dir aufgezählten Gefahren eines elektrischen Schlags noch die Überhitzung.

Ein einzelnes Modul ist ja nicht das Problem, sondern erst wenn mehrere in einem String zusammenkommen.

Was den Schlag betrifft, stimmt das. Typischerweise unter 50V, also allemal auf der sicheren Seite.

An einer schlechten Kontaktstelle kann auch ein einzelnes Modul ganz schön heiß werden, im ungünstigsten Fall wird dort die halbe elektrische Leistung in Wärme umgesetzt, und 100 W auf einem kleinen Fleck reicht schon aus, um brennbares Material zu entzünden.

Ist aber ein einzelnes Kabel (+) oder (-) auch gefährlich oder nur beide zusammen?

Ein einzelnes Kabel wäre nur dann gefährlich, wenn das zugehörige andere geerdet wäre und Du mit einem Fuß Erdkontakt hast. PV-Module pflegt man nicht zu erden, nur den Ausgang des Wechselrichters.

Was wäre, wenn man (+) in der Hand hat und ein "geerdetes" Gestell/Unterkonstruktion berührt?

Nichts, da das andere Kabel nicht geerdet ist.

Könnte unter bestimmten Umständen auch gefährliche Spannung/Strom an PV-Modulrahmen oder am Gestellt anliegen?

Im dreifachen Fehlerfall: Eins der Kabel (aus einer Reihenschaltung mehrer Module, damit es für eine gefährliche Spannung reicht) hat Erdkontakt, das andere Kontakt zum Trägergestell. Und die Erdung des Trägergestells ist defekt oder unterblieben.

Woher ich das weiß:Hobby

micholee 
Fragesteller
 05.03.2023, 20:38
Ein einzelnes Kabel wäre nur dann gefährlich, wenn das zugehörige andere geerdet wäre und Du mit einem Fuß Erdkontakt hast. PV-Module pflegt man nicht zu erden, nur den Ausgang des Wechselrichters.

Den Rahmen von PV-Modulen sollte man ja generell erden. D.h., hier könnte es gefährlich werden, wenn Beispiel der Minus-Pol des Strings (fälschlicherweise) mit dem Rahmen in Kontakt steht und man den Plus-Pol anfasst?

Im dreifachen Fehlerfall: Eins der Kabel (aus einer Reihenschaltung mehrer Module, damit es für eine gefährliche Spannung reicht) hat Erdkontakt, das andere Kontakt zum Trägergestell. Und die Erdung des Trägergestells ist defekt oder unterblieben.

Genau, wenn die Erdung funktioniert, dann würde sich der Strom den Weg des geringeren Widerstands suchen und nicht durch den Mensch fließen.

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TomRichter  05.03.2023, 21:38
@micholee

Gefährlich wird es eben immer dann, wenn Du (direkt über das Kabel oder indirekt über die Erde bei einer geerdeten Spannungsquelle) beide Leitungen einer Spannungsquelle mit mehr als 60 V berührst.

den Weg des geringeren Widerstands suchen und nicht durch den Mensch fließen.

Nicht ganz richtig. Schau Dir nochmal die Parallelschaltung eines großen (der Mensch) und eines kleinen (das Erdungskabel) Widerstandes an. Durch beide fließt ein Strom!

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MaierTV  12.03.2023, 08:59

Eine PV Anlage muss man erden

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Bricoleur  17.03.2023, 09:09

Am Wechselrichter liegen bis zu 800 V DC an. Das kann munter warm werden.

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Die beiden mir bekannten Hauptgefahren sind hohe Berührungsspannung bei Reihenschaltung und Brandgefahr durch schlechte Verbindungen oder Kurzschlüsse. DC-Lichtbögen können länger bestehen (als ihre AC- Varianten) und entzünden ihrerseits sogar sehr hitzefeste Materialien. Und, die Solarzelle, so lange sie dem Licht ausgesetzt, schaltet nicht einfach ab, kann gar nicht abschalten.

Die DC-Verdrahtung muss also weniger spannungsfest, dafür aber besonders kontakt- und dauersicher ausgeführt sein.


micholee 
Fragesteller
 12.02.2023, 20:53

genau, PV kann man nie abschalten, weswegen im ungünstigsten Fall das Gestell evtl. unter Spannung stehen könnte, wenn es hier Kontakte gibt (Bsp. Kabel aufgescheuert)

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MaierTV  12.03.2023, 09:08
@micholee

Deshalb verlegt man sowas getrennt in leerrohren

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Bricoleur  17.03.2023, 09:10
@micholee

Man KANN sie abschalten. Die Feuerwehr spritzt Schaum drauf und die Spannung bricht zusammen.

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Photovoltaikmodule produzieren eine niedrige Gleichspannung, die normalerweise nicht gefährlich für den menschlichen Körper ist. Ein direkter Kontakt mit den Modulen selbst ist daher normalerweise sicher.

Allerdings kann eine gefährliche Spannung entstehen, wenn es zu Fehlern oder Defekten im elektrischen System kommt, insbesondere bei einem Kurzschluss oder einem Fehler in den Übertragungs- oder Verteilungskabeln. In solchen Fällen kann es zu einem Stromfluss kommen, der gefährlich sein kann.

Bin kein Elektriker.

Zu 1: Wenn Du Plus in der Hand hast, keien Stromableitung stattfindet, passiert tehoretisch gar nichts. Nur - in der hand zu haben bei Gleichspannung sehe ich auch wenig Probleme drin.
Zu 2: Würde ich nicht ausprobieren wollen, denke mal, daß es zu einem Stromfluss kommt.
Zu 3: Ja, selbstverständlich, wenn man PV-Module in Reihe schaltet am Kabel , entsprechend der entsehenden Spannungen. - Es gibt aber auch Module, die haben schon 60 V leerlaufspannung.
Auch druchgescheuerte Kabel könnten gefährlich sein.

All das würde mich überhaupt nicht dfavon abhalten;
1. PV auf ein Wohnmobil zu montieren
2. En Balkomkraftwerk anzuschließen, da hier auch nochmal ein bestimmtes Sicherheitsmerkmal vorhanden ist, was dei Netzspannung von 50 hz. detektiert, bevor der Wechselrichter die Spannung abgibt.
3. Am eigenen Haus wäre weniger die Elektrik der Angstfaktor, als die Sicherheit gegen Wind/Sturm.

Woher ich das weiß:Recherche

micholee 
Fragesteller
 12.02.2023, 19:37

Ja Wind und Sturm ist natürlich auch geführlich, auch wenn man dies gemäß Statik/Lasten/Stürmen... auslegt.

D.h., durch Wind könnte zum Beispiel ein Kabel aufscheuern und mit dem Rahmen/Gestell in Kontakt kommen, so dass die ganze Anlage bei Berührung gefährlich sein könnte.

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Bei sowas würde ich DC-seitig immer einen LS (Leitungsschutzschutzschalter) und einen Fi-Schalter (Fehlerstromschutzschalter) einbauen.

Einfach um die Sicherheit zu erhöhen.

Ein Überspannungsableiter ist auch Pflicht