Woher weis ich in welchem Wald es Historische Funde geben könnte?

8 Antworten

Bitte geh nicht einfach als Sondengänger los, wenn du nicht genau weißt, was du da tust. Und das weißt du anscheinend nicht...

In Deutschland befinden sich noch erhebliche Mengen an nicht explodierten Bomben aus dem 2. Weltkrieg und sonstiges Kriegsgerät im Boden, das kann durchaus gefährlich sein.

Mit einiger Wahrscheinlichkeit findest du nur verlorene Pilzmesser, Kronkorken und Patronenhülsen. Aber falls du tatsächlich über einen "historischen Schatz" stolperst - sagen wir Münzen aus dem Mittelalter oder eine Fibel aus der Bronzezeit - dann zerstörst du beim Ausgraben wichtige archäologische Hinweise. Dann hast du einen Schatz - aber die Geschichte der Menschen, denen das Ding zuerst gehört hat, geht verloren.

Bist du schon Mitglied im Heimatverein deines Wohnortes? Da kannst du viel über die Geschichte in deiner direkten Umgebung lernen.

Wie alt bist du? Universitäten bieten immer wieder Lehrgrabungen an, bei denen man sich zum Grabungshelfer*in für archäologische Grabungen ausbilden lassen kann. Da darfst du dann ganz offiziell auf Schatzsuche gehen ( ich habe das selbst zwei Mal gemacht, das war super)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Grundstudium Ägyptologie und Geschichtswissenschaft

TheDiablen 
Fragesteller
 04.07.2022, 21:43

Stecken Blindgänger nicht tief unter der Erde oder irre ich mich? Wie sollte man bei so einem Fund vorgehen? Ich bin 19 Jahre jung^^

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schlappeflicker  04.07.2022, 22:04
@TheDiablen

Da ein Detektor je nach Größe des Objekts locker Sachen in 50cm Tiefe findet, sind da auch blindgänger in dieser Tiefe. Wie man vorgehen sollte? Aufhören zu graben, Kampfmittelräumdienst anrufen und dann an schiss kassieren weil keine Genehmigung vorhanden

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Schemset  04.07.2022, 22:16
@schlappeflicker

Genau das. Anscheinend können Blindgänger in so ziemlich jeder Tiefe vorkommen: https://www.kampfmittelsondierung.de/glossar/blindgaenger

Mit 19 sollte es möglich sein, irgendwo eine Lehrgrabung oder ein Praktikum in der Archäologie zu bekommen. Frag in der nächstgelegenen Universität beim Institut für Ur- und Frühgeschichte, oder beim nächsten Museum nach einer "Lehrgrabung" oder "Praktikum auf einer Grabung". Wenn die selbst nichts anbieten, dann können sie vermutlich zumindest einen Tipp geben. Ich war damals im Weserbergland - Winnefeld und Wüstung Ninover.

Oder einfach einmal "Lehrgrabungen 2022" in die Suchmaschine werfen... Da findet sich so einiges

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schlappeflicker  04.07.2022, 22:21
@Schemset

Meiner Erfahrung nach, werden Plätze für lehrgrabungen (zumindest an der Uni Mainz) nur an Studenten vergeben die auch Archäologie studieren

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Schemset  04.07.2022, 22:37
@schlappeflicker

Ich habe zu dem Zeitpunkt noch Politikwissenschaft studiert (FU Berlin) und sie haben mich trotzdem genommen... Klar, wenn man nicht Student ist wird es schwieriger... Aber man kann ja auch in einem Heimatverein, Förderverein oder einer historischen Gesellschaft beitreten, das öffnet auch viele Türen

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Im Teutoburger Wald, bei Osnabrück gab es die Varusschlacht 9n. Chr. Wenn du ein gutes Metallsuchgerät hast und dir viel Zeit nimmst, z. B. im Urlaub, dann kannst du auch heute noch Pfeilspitzen, Helme, Lanzen, Metallknöpfe, Münzen u. s. w. finden.

Es gibt auch Landklarten über bekannte Schlachten, die stattgefunden haben. Dort kannst du dir ja einmal eine dieser Schlachten vornehmen und auf die Suche nach historischen Gegenständen machen.

Einer meiner Enkelsöhne hat ein super Metallsuchgerät. Er sammelt bei Ebbe auf der Insel Föhr und am Strand Metallteile: Münzen, Messer, Bestecke und Werkzeuge mit großer Begeisterung.

LG von Manfred


TheDiablen 
Fragesteller
 04.07.2022, 21:37

Vielen dank für die Informationen. Wo könnte man solche Landkarten finden, einfach auf google, oder gibt es dafür spezielle Webseiten?

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schlappeflicker  04.07.2022, 22:11

Sry, aber solche Aussagen zu treffen sit quasi die Anleitung zu einer Straftat. Im Wattenmeer scheint das vllt problemlos zu sein, ehemalige Schlachtfelder sind oftmals bodendenkmäler, die Suche mit einem Detektor darauf ist ohne Genehmigung verboten

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"... oder muss ich einfach schauen wo gekämpft wurde und wo nicht?"

Genau.

Teutoburger Wald war die Varusschlacht. Die haben danach nicht aufgeräumt. Da liegt alles noch rum.

Im Harz wurde auch gekämpft.

Aber im Grunde war Deutschland ständig Schauplatz von Kriegen und Völkerwanderungen. Da bleib kein Fleck unbesiedelt.


TheDiablen 
Fragesteller
 04.07.2022, 21:40

Wurde eigentlich jemals nach einem Krieg aufgeräumt? Das würde mich auch mal interessieren. Gibt es auch Karten von Feldzügen des 1. oder 2. Weltkriegs? Die Geschichte interessiert mich nämlich besonders.

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schlappeflicker  04.07.2022, 22:19
@TheDiablen

Mach dich mal schlau was die rechtlichen Bedingungen zum Sondengehen betrifft. Es gibt hier einen User, der bisher leider sich noch nicht zu der Frage hier geäußert hat. Er hat eine Genehmigung und hat das, was du vorhast mit angeln verglichen und quasi folgende Aussage gemacht : jeder weiß, wenn man angeln will, braucht man einen angelschein. Auch wenn man Angelruten ohne jegliche Fachkenntnis frei zu kaufen bekommt, ist es dennoch verboten ohne angelschein angeln zu gehen und jeder weiß das. Mit metalldetektoren verhält es sich genauso. Man kann sie zwar frei kaufen, man braucht aber eine erlaubnis um damit auch legal zu suchen.

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So einfach in den Wald gehen und lustig drauf los suchen ist solange kein thema, bis du den ersten Spatenstich machst, denn dann machst du dich der raubgräberei schuldig. Sollte dich ein Förster, waldarbeiter, Landwirt, Jäger, waldbesitzer oder spaziergänger dabei erwischen und die polizei rufen, hast du ein Problem. Um das ganze legal zu betreiben brauchst du eine Nachforschungsgenehmigung.

Durch historische Überlieferungen, bspw schriftliche Quellen, die ein Schlachtfeld und dessen Position erwähnen.

Denk nur daran, dass du deine Funde und deren genauen Fundort der Archäologie zur wissenschaftlichen Forschung übermittelst.