Wenn die Eltern ihre Kinder wohlbehüten und dazu noch viele Aufgaben abnehmen, könnte sich das Kind fragen, was es für einen Vorteil hätte, wenn es ausziehen würde.
Genau da liegt der Hund begraben. Ich könnte ad Hoc keinen Vorteil nennen, sich eine eigene Wohnung zu suchen.
Man ist nur dann freier, wenn man sich bei den Eltern unfrei fühlt.
Man entzieht sich dem wachsamen Auge der Eltern, wenn man sich beobachtet oder kontrolliert fühlt.
Man zieht nur dann zu einem Ort, an dem man sich wohl fühlt, wenn man sich zuhause unwohl fühlt.
Usw. usf.
Hinzu könnte eine Art Pflichtbewusstsein des Kindes hinzu kommen, wenn es den Eltern schlecht geht oder sie so tun, als wären sie auf die Präsenz des Kindes angewiesen.
Ich glaube, die häufigsten Gründe zum Ausziehen sind ein eigenes, unkontrolliertes, freies Liebesleben und platt ausgedrückt selbst bestimmen zu können, was wann aufgeräumt werden muss.
Und das ist vielleicht etwas, das als Argument ziehen könnte, wenn so jemand zum Beispiel kein erfülltes Liebesleben hat.
Einfach nur um das Klischee "Mamasöhnchen" oder "Nesthocker" abzuschütteln und gesellschaftlich mehr respektiert zu werden.
Wie gesagt müsste die Frage eher lauten: Wieso sollte man ausziehen?