100€ pro Jahr damit sparen?

4 Antworten

...als jemand, der sich beruflich mit der Materie befasst, stehe ich diesen Dingern äußerst skeptisch gegenüber. Insbesondere dann, wenn Heizsysteme "hydraulisch abgeglichen" wurden, sorgen solche "Gadgets" immer wieder für Verdruss oder der Abgleich wird von "übermotivierten" Monteuren direkt deswegen an die Wand gefahren. Und solch ein hydraulischer Abgleich bringt bis zu 15 % Ersparnis...nur sollte man dann die Heizkörper nicht immer wieder abstellen, weil deren Heizleistung durch Drosselung des Durchflusses so eingestellt wird, dass nur der Wärmeverlust des Raumes ausgeglichen wird, der Raum folglich auskühlt und nur langsam wieder auf Temperatur kommt. (Die "Aufhebung der Drosselung ist das "gegen die wand fahren"!).

Ich selbst habe keine, aber Freunde schon. Die sind mit solchen Thermostaten zufrieden.

Ob man nun wirklich 10 % der Heizkosten damit sparen kann kommt drauf an. Wer bereits jetzt bewusst heizt (z. B. Nachtabsenkung an der Heizung eingestellt hat), wird damit seine Einsparung sicherlich weniger stark steigern können als jemand bei dem das die erste Maßnahme überhaupt ist.

Ganz generell spart es aber natürlich immer Heizkosten, wenn man die Räume nur dann oberhalb einer Mindesttemperatur beheizt, wenn man sie auch nutzt. Und das kann man mit solchen smarten Thermostaten (bei richtiger Einstellung durch den Nutzer) auch erreichen.

Ich habe alle Heizkörper im Haus mit den smarten Reglern ausgestattet und total zufrieden damit. Wieviel Prozent ich damit einspare ist mir nicht bekannt, aber gefühlt habe ich die Temperaturen der Räume immer im Blick.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ob mit solchem komischem Schnickschnack jährlich ein Cent eingespart oder womöglich auch 10 Euro Heizkosten mehr ausgegeben werden, ist ziemlich zweifelhaft.

Mit der Anpassung der Heizleistung an den aktuellen Bedarf kann man natürlich immer unnötige Heizkosten einsparen. Das geht grundsätzlich am genauesten bei der manuellen Regulierung nach aktuellem Bedarf. Bei der vor-programmierten Steuerung der Temperatur bzw. der Wärmeleistung nach einem prognostizierten Verlauf des künftigen Temperatur- bzw. Leistungsbedarfs, werden alle künftigen Abweichungen zu zusätzlichen Verlusten führen.

Ausnahmen sind nur denkbar in Sonderfällen, wenn z.B. wegen klar voraussehbaren periodischen Abwesenheiten die Heizungsregelung nicht termingerecht bedient werden kann. Da kann u.U. mit wünschenswertem Komfort unnötige Heizenergie eingespart werden wegen der Zeitverzögerung von Schaltung und Entwicklung der Raumluft-Temperatur.

Aber genau auf solche sinnvolle Anwendungen zielt die o.g. Werbung gerade nicht ab. Dort wird von so schwachsinnigen Leistungen gefaselt wie z.B. von der Heizungsprogrammierung für "- Party- und Urlaubsfunktion".

Wozu brauche ich ausgerechnet im Urlaub eine programmierte Heizung zu Hause? Wie soll ich ausgerechnet für eine bevorstehende Party mit vielen unbekannten Größen meine Heizung vor-programmieren? Wenn 20 Partygäste da sitzen werden, werden die schon durch ihre Körperwärme 2 kW Heizleistung einbringen. Wenn die alle noch hektisch tanzen werden, können das ggfs. auch 3 kW werden. Womöglich muss man dann die Heizung abschalten. Was soll da vor-programmiert werden? Da lachen doch die Hühner!