Studienabbruch Lebensmittelchemie

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Hallo Lindisch,

erst mal würde ich die Überforderung hinterfragen Seit letztem Jahr dabei, und gegenüber von Dozenten, denen es im Zweifel wichtiger ist, ihre Überlegenheit darzustellen, als ihren Schützlingen das Thema und vor Allem die Liebe zum Thema beizubringen?

Ich hatte da ein einfaches Rezept: Wenn DU es nicht verstanden hast, hat es die Mehrheit auch nicht. Wenn sich diese einfache Regel anhand deiner Ergebnisse als nicht zutreffend herausstellen sollte. DANN solltest du über einen eleganten Weg nachdenken, dich zu verabschieden. Oder evtll. darüber, wo es hakt, und wie du dem abhelfen kannst.

Und falls du wechseln willst, ist Ehrlichkeit immer der beste Weg. Die Menschen im Vorstellungsgespräch sind doppelt so alt/erfahren wie du, und halb so blöd, wie du vielleicht denkst. Und doppelt so verständnisvoll. Sie suchen einen Menschen für eine Stelle, und die Vergangenheit ist eigentlich egal, Verlässlichkeit ist wichtiger. Ich habe so viele Umsteiger in meinem Leben gesehen!

Mach dir also keinen Kopf! Zoelomat


Lindisch 
Fragesteller
 11.01.2014, 12:31

Danke für deine Antwort. Also die anderen Studenten aus meiner Fachrichtung sind auch "geteilt". Da gibt es welche denen geht es so wie mir und die denken auch darüber nach aufzuhören und es gibt aber auch einige, die verstehen schon so verdammt viel. Da frage ich mich echt, woher die das alles schon so genau wissen und verstehen können. Ein Professor meinte auch letztens, dass nächstes Semester nur noch ein Labor für uns zur Verfügung steht, dh. die Hälfte der Studenten MUSS aufhören, sodass mehr Platz für die Neuen da ist. Das macht mir natürlich schon Angst und deswegen möchte ich nach einer Ausweichalternative suchen.

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Zoelomat  11.01.2014, 20:42
@Lindisch

Als einer, der auch alles versteht, kann ich mich in deine Lage nicht wirklich einfühlen. Und du schreibst leider auch nicht, ob du dir nur unnötige Sorgen machst, oder ob du wirklich im (so als Beispiel) unteren Drittel der "Leistungen" eingestuft bist. Oder ob das überhaupt schon feststeht.

Als ein nur leicht hochbegabter und nur leicht autistischer Mensch kann ich dir jedenfalls versichern, dass im Leben anderes zählt als abstakte Intelligenz.

Und Angst ist ein schlechter Ratgeber. Trau mich kaum, das kaum zu sagen, seit unsere Kandesbunzlerin mich zitierte, ... oder haben wir beide das gelesen? Dem Erfolg geht man entgegen, und läuft ihm nicht nach!

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Am besten finde ich, genau das zu sagen, was du hier anführst, nämlich dass.du lieber praktische Tätikeiten im Labor bevorzugst, als zuviel Theorie. Statt Chemiekant, würde ich dir eher Chemielaborant empfehlen. Chemiekant kann man mit guten Hauptschulabschluß werden und du hast Abi. Die Chemikanten arbeiten eher in der Produktion im Schichtbetrieb, während Chemielaboranten eher im Labor arbeiten und meist mindestens mittlere Reife gefordert wird.


Lindisch 
Fragesteller
 10.01.2014, 20:25

Alles klar, diesen Unterschied zwischen Chemikant und Chemielaborant kannte ich noch gar nicht, danke für deinen Tipp, der hilft mir wirklich super weiter. Ich wollte mich eigentlich für Beides bewerben, da ich in näherer Umgebung bleiben möchte und daher mehr Möglichkeiten ausschöpfen kann. Wenn ich dann noch die Wahl hätte, würde ich dann das Günstigere nehmen.

Fallen dir noch mehr Begründungen dazu ein? Ich dachte auch an eine ähnliche Begründung, würde das aber gerne noch mit weiteren verstärken.

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Laborant, wie schon von Klaharaa angesprochen, wäre bestimmt keine schlechte Lösung. Insbesondere weil es da auch die Möglichkeit zur Weiterbildung zum Techniker gibt.

Allerdings ist es halt auch ein typischer Ausbildungsberuf und die Tätigkeit ist sehr wenig selbstbestimmt.

Hast Du schon mal dran gedacht die Studienrichtung zu ändern? Lebenmittelchemie kam mir schon immer recht trocken vor... Allerdings ist Mathe generell recht wichtig und wird auf allen Unis ziemlich stark ins Programm gedrückt (meiner Meinung nach zu sehr, aber...).

Als Alternative könntest Du auch mal bei den FHs nachschauen - z.B. für einen BS in angewandter Chemie- hier geht es viel mehr um praktisches Arbeiten im Labormaßstab und der theoretische Anspruch (besonders in Mathe und Physik) ist nicht ganz so überbordend. Es gibt einige FHs (oder Hochschulen, wie sie jetzt heißen) in Deutschland; z.B. Fresenius in Idstein (http://www.hs-fresenius.de) , oder die FH in Isny oder in Aachen.

Die sind oft auch kleiner und wesentlich persönlicher als die großen Unis.

Wenn Du erst mal einen BS hast kannst Du immer noch einen Master woanders nachschieben.

Schau mal auf Berufenet der Seite der Arbeitsagentur unter "Chemie" und klick Dich durch zu "Kursnet" wo alle Unis und Hochschulen aufgeführt sind.

Viel Glück

Wichtig ist erstmal, welch ein Mensch bist du? Praktiker, der gern arbeitet, gern was in der Hand hat, auf den Beinen unterwegs ist, gerne mit Anweisung arbeitet? (Praktische Intelligenz) und gern mit Kollegen arbeitet Oder bist du ein Büromensch, der sich gern mit juristischen Problemen beschäftigt, Auswertungen vornimmt, von einem Beamtenleben träumt, oder Spaß hat, Tricksereien auszuarbeiten für die Industrie, was man noch lebensmittelrechtlich erlauben könnte? - eher ein einsamer Job, garantiert ohne praktische Labortätigkeit. Theorietiker Lebensmittelchemiker sein klingt toll, aber die Praxis sieht anders aus. Sehr hohe Abbruchquote während des Studiums. Ein Beruf wo nur sehr wenige von gebraucht werden, was bedeutet, man kann froh sein, überhaupt eine Stelle zu ergattern, und diese kann hunderte von km entfernt sein. Weiterer Abbau staatlicher Stellen. Dazu ein Gehalt wie ein Gymnasiallehrer, aber viel mehr Arbeitseinsatz.. Meine Erfahrung lieber einen Beruf der an vielen Orten arbeiten kann- Pharmazeut, Lehrer, die Industrie sucht LM-Techniker für die Produktion., Berufschullehrer - hier hat man dankbare Schüler!


Lindisch 
Fragesteller
 10.01.2014, 20:29

Man kann heute kaum noch sagen, in welchen Bereichen wirklich viele Leute gebraucht werden. Ich denke in der Chemie sieht es weitaus besser aus, als beispielsweise in der kreativen Branche. Ich persönlich sehe mich als Mensch der gerne mal was theoretisch ausarbeitet, dass dann aber gerne auch mal praktisch austestet. Nach Anweisung arbeiten, hab ich kein Problem damit, aber selbst denken wäre ab und zu schon mal ganz schön. Ich dachte an diese Ausbildung weil sie sehr ähnlich wie mein Studium vom Fachgebiet her ist, aber eben mehr praxisgebunden stattfindet und ich da hoffentlich mehr Chancen habe alles zu verstehen.

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