Warum reagieren manche Menschen so?

7 Antworten

Oft geringes Selbstbewusstsein.

Ich würde genau so reagieren, hätte ich nicht gelernt, nicht alle meine Gedanken zu sagen.

Es fühlt sich an, wie als würde man für etwas "belohnt" werden, das man nicht gemacht hat (selbst, wenn man es gemacht hat).

Ich selbst sage nur noch "Danke", auch wenn es mir schwer fällt, das dann auch wirklich zu denken bzw. hinzunehmen. Da für die meisten Personen (insbesondere Männer) Komplimente sehr sehr sehr selten sind, denken viele auch, dass es eventuell sarkastisch gemeint ist; das Kompliment wird ihnen jedoch sehr lange im Kopf bleiben.

Es gibt natürlich auch noch viele andere Gründe, wie zum Beispiel Phishing-For-Compliments oder nicht arrogant wirken zu wollen.

Wichtig: Das ist nur meine Meinung, basierend auf meinen Erfahrungen und meinen Ansichten.

".... oh, niemand kann so gut Kartoffeln schälen wie du". Und man schält als gutgläubiger Heranwachsender akribisch massenweise Kartoffeln. Mit der Zeit lernt man, echt von unecht zu unterscheiden, und ein aufrichtiges Kompliment (frei von aller Erwartungshaltung) gehört meines Erachtens zu gepflegten Umgangsformen.

Weil viele Menschen das wollen, dass Leute so reagieren. Würde jemand selbstbewusst sagen, ja, stimmt, ich bin echt hübsch und leiste viel, würden sie den oder die als arrogant und eingebildet ansehen.

Und viele Menschen geben nur Komplimente, um selbst ein Kompliment zu bekommen oder etwas zu erreichen.

Weil sie es nicht gewohnt sind, dass man gut über sie redet. Sie müssen das abschwächen, sonst fühlen sie sich nicht mehr wohl.

Sie können ein Kompliment nicht annehmen. Das würde ihr Selbstbild in Frage stellen.

Menschen sind Gewohnheitstiere. Sie wollen meist den IST-Zustand erhalten.

Schade eigentlich, denn Komplimente stärken doch das Selbstbewusstsein und kommen meist von Herzen. Wer sie annimmt mach sowohl dem anderen als auch sich selbst ein Geschenk.

Die meisten wurden bzw. werden in Deutschland so erzogen, dass man sich selbst nicht schön oder attraktiv finden dürfe - man sollte tiefstapeln, demütig und geduckt sein, die eigenen Stärken eher unterdrücken und auf keinen Fall hervorheben; man dürfe ja kein Lob annehmen und müsse immer damit rechnen, dass sowieso jegliches Lob und jedes nette Wort nicht ehrlich gemeint sei, während ein Tadel immer ehrlich gemeint sei und immer wichtig und man daran arbeiten solle. Wer sich mag oder sympathisch findet oder gern gelobt wird, sei arrogant und überheblich - und so weiter. Genau das führt dann zu solchen Verhaltensweisen und einem niedrigen Selbstwertgefühl, durch das man nicht in der Lage ist, mit Lob umzugehen bzw. es anzunehmen.

Ich hatte durch diese Form der Erziehung früher auch gewisse Probleme, Lob anzunehmen, bin aber inzwischen längst selbstbewusst genug, Lob und Komplimente anzunehmen und mich drüber zu freuen, wenn ich merke, dass es ehrlich gemeint ist und berechtigt. Ich weiß, was ich zu bieten habe und was nicht - und ich weiß, wer es ehrlich meint und wer nicht.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung