Wer die AfD nicht wählt untertützt den Krieg?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

So ganz einfach ist das nicht. Zwar geht es auch um Geld, aber auch um Macht. Wenn man die Grenzen sich anschaut, erkennt man auch Vorteile beider Parteien, diese einzunehmen oder zu verteidigen. Was jedoch Fakt ist: Waffenlieferungen führen zu ganz dünnem Eis, auf dem wir uns alle bewegen...

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Die Behauptung in der Frage ist falsch. Ich mag jetzt nicht darüber diskutieren, ob die AfD demokratisch ist. (Ich glaube nein. Bei uns vor Ort hat sie mehrmals gezeigt, dass sie immer nur nach Demokratie ruft wenn es ihr selbst nutzt, ansonsten auch regelmäßig fordert die demokratischen Rechte anderer einzuschränken oder ihr missliebige Kulturprojekte zu verbieten oder auch immer mal Demos gemeinsam mit wirklich gewaltbereiten und als solche bekannten Schläger-Nazis zu organisieren.)

Aber im Bundestag sind zwei Parteien gegen Waffenlieferungen in Kriegsgebiete. Das ist auch Die Linke. Die ist nach meinem wissen sogar grundsätzlich gegen Waffenlieferungen. Egal an wen.

Aber gerade im Ukraine-Krieg sieht man einen klaren Unterschied. Während die Linke im Bundestag zwar Waffenlieferungen an die Ukraine ablehnt, ist sie trotzdem nicht pro Putin eingestellt. Auch wenn der Grundgedanke naiv sein mag, aber bei den Linken liegt die Überzeugung zu Grunde, dass man Kriege immer irgendwie nicht militärisch beenden muss und Waffenlieferungen Kriege nur verlängern. Oder bereits im Vorfeld den Keim für Kriege legen.

Die AfD hingegen ist ja eigentlich nur gegen Waffenlieferungen an die Ukraine, greift offensiv russische Propaganda-Mythen auf und wirbt aus verschiedenen Gründen für eine klar pro-russische Politik.


Manuela1012 
Fragesteller
 30.04.2023, 12:30

Schlägertrupps und " fordert die demokratischen Rechte anderer einzuschränken " ?

Du verwechselst wohl die AfD mit der ANTIFA.

1
Charalambos  30.04.2023, 12:50
@Manuela1012

Nein, definitiv nicht. Und Du brauchst auch nicht versuchen mir das "auszureden". Es ist mehrfaches persönliches Erleben.

2

Schön wärs, wenns so einfach wäre, meine ich.

Was du vergessen hast, ist, dass es hier nicht einfach nur um die deutsche Waffenindustrie geht. Die hat tatsächlich auch so genug Abnehmer, mach dir da mal keine Sorgen.

Das Problem siehst du, wenn du mal eine topographische Karte öffnest.

Ich zeigs dir:

https://i.imgur.com/g26nroD.jpg

Die rote Linie, das sind die Karpaten. Dieses Gebirge ist weit im Osten Europas das einzige geographische Hindernis. Ansonsten gibt es nur Flüsse und als nächstes wieder irgendwo tief in Russland drin das Uralgebirge.

Die blauen Grenzen sind die NATO, die weißen sind Russland und seine Verbündeten. Die grauen Punkte sollen die umkämpften und umstrittenen Gebiete darstellen, das ist soweit nicht mehr aktuell, aber soll für diesen Erklärungsversuch mal ausreichen.

Das Problem ist wie du siehst, dass ein Stück der Ukraine bis in die Karpaten hinein ragt. Wenn Russland dort einen Fußbreit hinein bekommt, dann hätten sie in einem Krieg mit uns einen enormen Vorteil. Das erste, was Russland tun würde, wäre wohl, dort Truppen und Rakten zu installieren.

Es geht also in diesem Krieg nicht einfach nur um Gewinne der Rüstungsindustrie. Es geht ganz konkret um die Sicherheitsarchitektur in Europa insgesamt und auch für Deutschland im speziellen.

Woher ich das weiß:Recherche

Manuela1012 
Fragesteller
 30.04.2023, 12:38

Ich kann dir im Grundsatz folgen, wenn auch nicht (komplett) zustimmen.

Ob aus diesen von dir dargestellten Gründen dennoch Waffen in Kriegsgebiete geliefert werden dürfen, mit denen sofort Menschen getötet werden?

Hältst du die NATO für so schwach, dass sie dem sich ggf. ergebenden Strategischen Vorteil der Russen nicht zur Wehr setzen könnte?

Bitte vergiss auch nicht:
Bis zum Zerfall der UDSSR hatte die NATO ja die selbe Situation, eher noch schlechter, weil das noch vor der NATO - Osterweiterung war.
Und jetzt soll das ein Grund sein, vorsätzlich Menschenleben zu opfern?
Sollen WIR uns auch wie ein Stalin verhalten?

Ich meine, nein.

1
eingew  30.04.2023, 16:41
@Manuela1012
Hältst du die NATO für so schwach, dass sie dem sich ggf. ergebenden Strategischen Vorteil der Russen nicht zur Wehr setzen könnte?

Nein. Und? Einen strategischen Vorteil deshalb nicht zu erlangen, weil man ja ohnehin stark genug sei, ist doch unlogisch. Für solche Genügsamkeit ist im Krieg und der Geopolitik kein Platz, insbesondere nicht, wenn man verschwendete Menschenleben als ein Argument ansieht.

Und jetzt soll das ein Grund sein, vorsätzlich Menschenleben zu opfern?

Das suggeriert zudem, dass die Ukraine ohne westliche Unterstützung nicht bereit wäre, bis zum Tod um ihre Gebiete zu kämpfen. Genau das ist aber bereits bei der Anfangsphase des Kriegs passiert.

Die westliche Unterstützung ist eine Folge der erfolgreichen Bemühungen der Ukraine, ohne diese Waffensysteme. Denn wenn es keine Chance auf eine erfolgreiche Verteidigung gäbe, dann hätten die westlichen Staaten auch keine Reaktion gezeigt.

Von "verschwendeten Menschenleben" kann also keine Rede sein. Wir können uns lediglich zwischen Unterstützung und tatenlosem zusehen entscheiden. Am Kampfesgeist der Ukrainer ändert das offensichtlich nichts.

Deine Polemik kannst du dir abgesehen davon schenken, damit bestätigst du lediglich meine Punkte.

0
Manuela1012 
Fragesteller
 01.05.2023, 13:57
@eingew

Nein, mein Lieber, so einfach kommst du da nicht raus.

Auch wenn du in Geschichte regelmäßig gefehlt haben solltest, ist das keine Entschuldigung.

Eine, auch in Jahrzehnten des kalten Krieges unbedeutende, strategische Haarspalterei als Rechtfertigung dafür zu nehmen, fremde Kriege zu unterstützen und damit möglicherweise sogar einen dritten Weltkrieg zu provozieren (wer weiß, was in Putins Fieberhirn vorgeht?), das ist nicht nur dumm, das ist menschenverachtend.

Lass mich raten, du hast vielleicht eine Menge Rheinmetallaktien und freust dich jetzt am fetten Gewinn, erkauft durch das Blut Unschuldiger?
Und beruhigst dein Gewissen mit einer Schwurbelideologie?

Im Übrigen bin ich lieber schon mal polemisch als jemand, dem Menschenleben weniger Wert sind als seine eigene perfide Ideologie.

Besonders wenn es ("Polemik") hilft, eben solche zu demaskieren.

Denn die Waffe, die die Despoten am meisten fürchten, ist die ausgesprochene Wahrheit.

0
eingew  01.05.2023, 15:36
@Manuela1012

Keine Argumente, nur persönliche Angriffe, dabei noch so grob gehalten, dass man auch bloß nichts dagegen sagen kann. Soll man auch gar nicht, denn die moralische Überlegenheit ist ja bereits geklärt.

Ich denke damit wurden meine Aussagen hinreichend durch dich belegt, danke für das Gespräch.

0
Manuela1012 
Fragesteller
 01.05.2023, 17:18
@eingew

Wer strotzt jetzt vor Polemik?

Oder ist es einfach nur Hilflosigkeit von dir?

0
Heißt das im Umkehrschluss, das man die AfD wählen muss wenn man kein Blut an den Händen kleben haben will?

Naja, das Problem ist wohl, dass die AfD, sollte sie jemals in die Regierungsverantwortung kommen, vermutlich ihre Meinung zum Thema ändert. Mal abgesehen davon, dass die Partei auch nicht weniger mit der Groß-, und damit auch Kriegs-Wirtschaft verzahnt ist als andere Parteien, hat die AfD auch ihren Standpunkt zur Nato Mitgliedschaft geändert, als Donald Trump Präsident wurde.

Dies bringt mich zu der Annahme, dass die "Friedensliebe," der AfD eher vorgespielt ist um eine Klientel zu bedienen. Als Obama noch Präsident war, war die Wählerschaft der AfD, noch klar US- und damit auch Nato-Kritisch. Nach dem Trump, dass Amt übernommen hatte, begannen allerdings viele der potentiellen Wähler doch wieder mit den USA zu sympathisieren. Die Partei hat diese Gelegenheit schnell zur 360 Grad Wende beim Nato Thema genutzt und ist seit dem "Pro-Nato." Ich denke im Bereich der Waffenlieferungen würde es nicht anders laufen.

Im Übrigen, so weit ich informiert bin, lehnt auch die Linke Waffenlieferungen, selbst in die Ukraine kategorisch ab.


Manuela1012 
Fragesteller
 30.04.2023, 12:23

"Im Übrigen, so weit ich informiert bin, lehnt auch die Linke Waffenlieferungen, selbst in die Ukraine kategorisch ab."

Das stimmt, was du schreibst.
Auch "Die Linken" sind gegen Waffenlieferungen in Kriegsgebiete.

Allerdings sprach ich von "demokratischen Parteien" im Parlament, und ich bin nicht der Meinung, dass "Die Linke" demokratisch sind.

Zunächst vertreten die Anhänger dieser Partei augenscheinlich linksextreme, rechtsstaatsfeindliche Positionen und befürworten kommunistisches Gedankengut. 

Bis hin zu unverhohlener Kritiklosigkeit gegen Putins Angriffskriegs, was dann die Waffenargumentation in einem anderen Licht erscheinen lässt, nicht wahr? 

Also weitab eines Demokratieverständnisses.

Zudem sind die "Linken" an der 5% Hürde gescheitert und nur Aufgrund der Direktmandate ins Parlament eingezogen.

Diese Regelung wird aber allenthalben als nicht rechtskonform diskutiert.

Es scheint also wohl nur eine Frage der Zeit, bis das Linke Klientel das Parlament verlassen muss.

1
IanGaepit  30.04.2023, 12:43
@Manuela1012
Allerdings sprach ich von "demokratischen Parteien" im Parlament, und ich bin nicht der Meinung, dass "Die Linke" demokratisch sind.

Nix für ungut. Aber ist halt mit zweierlei Maß messen.

Ich kritisiere in meiner Antwort ja auch nicht, dass die AfD "keine demokratische Partei" sei, weil ich der Meinung bin, ihre Anhänger würden "augenscheinlich rechtsextreme, rechtsstaatsfeindliche Postionen und neoliberales gegen die soziale Marktwirtschaft gerichtetes Gedankengut" vertreten.

Wir sollten dahingehend wohl nicht nach subjektiven, "augenscheinlichen" Einschätzungen gehen sondern, faktenbasierte Argumente anbringen. Ich denke das ist der bessere Weg, eine intellektuell ehrliche Diskussion zu führen.

Bis hin zu unverhohlener Kritiklosigkeit gegen Putins Angriffskriegs, was dann die Waffenargumentation in einem anderen Licht erscheinen lässt, nicht wahr?

Selbiges zweierlei Maß. Kennst du etwa den Berliner Senatsabgeordneten Gunnar Lindemann (AfD Mitglied.) Der Mann tritt nicht nur "unverhohlen Kritiklos" auf sondern, rechtfertigt die Invasion.

Wir können dahingehend gern nach der Extrempostion einzelner Mitglieder gehen, nach welcher, hier offenbar die AfD weniger "Demokratieverständnis" aufweist, oder wir gehen nach der offiziellen Postion beider Parteien. Und beide Parteien haben den Krieg an sich verurteilt. Es geht, wenn man konsequent sein will, halt nur eines von beiden, nicht wahr?

Und die AfD käme bei letztem durchaus besser weg, wie man grade sieht.

Zudem sind die "Linken" an der 5% Hürde gescheitert und nur Aufgrund der Direktmandate ins Parlament eingezogen.
[...]
Es scheint also wohl nur eine Frage der Zeit, bis das Linke Klientel das Parlament verlassen muss.

Was nichts am aktuellen Sitz im Parlament ändert.

Diese Regelung wird aber allenthalben als nicht rechtskonform diskutiert.

Genau so, wie natürlich die Parteien der aktuelle Regierung ein nicht nur gegen die Linke, sondern auch gegen die Union gerichtetes politisches Interesse hat, dass die Regelung sich verändert.

2
Manuela1012 
Fragesteller
 30.04.2023, 12:59
@IanGaepit

Wir schweifen jetzt zwar gewaltig vom Thema ab,

aber für's Protokoll gebe ich dir recht, auch die Partei "Linke" lehnt Waffenlieferungen in Kriegsgebiete ab, ebenso wie die AfD.

Zudem:
"Wir sollten dahingehend wohl nicht nach subjektiven, "augenscheinlichen" Einschätzungen gehen sondern, faktenbasierte Argumente anbringen. Ich denke das ist der bessere Weg, eine intellektuell ehrliche Diskussion zu führen."

Ich habe nicht den Eindruck gewinnen können, das hier wirklich ein Ort für intellektuelle und ehrliche Debatten ist. "GF.net" ist diesbezüglich wohl eher eine Kloake.

Wobei Ausnahmen die Regel bestätigen.

0

Ich meine, dass du ziemlich polemisch den einfachen Gedanken eines einfachen Menschen zu Papier gebracht hast. Aber ich denke das wolltest du ja auch.

Naja, ist natürlich nicht so einfach und damit natürlich auch leider zu kurz gedacht.
Wenn im Krieg der eine aufhört zu schießen, dann ist das noch kein Waffenstillstand und damit auch nicht der Anfang vom Ende des Krieges. Und wenn einer der Kriegsparteien keine Munition mehr hat, dann werden immer noch Menschen getötet. Meistens sogar mehr.

Also, schönen Stammtisch noch.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

earnest  29.04.2023, 11:17

Das war ja auch keine Frage, bei der es um Erkenntnisgewinn ging, sondern ein Kundtun einer politischen Überzeugung, die sich einer falschen Prämisse und einiger rhetorischer Fragen bediente. Und auf Bestätigung aus war.

Also schon etwas gehobener Stammtisch.

;-)

3
Manuela1012 
Fragesteller
 30.04.2023, 12:40

"Aber ich denke das wolltest du ja auch."

Natürlich, man muss Adressatenbezogen schreiben.

In deinem Fall also kräftig mitschwurbeln?

0