Tipps fürs Fotografieren?

10 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Dieser Spruch lässt sich ganz leicht merken und wird dir sehr helfen.

"Zwischen 9 und 3 hat der Fotograf frei!"

Das bedeutet, dass man nur dann Fotos macht, wenn das Licht gut ist. In der Mittagszeit sollte man es ganz sein lassen. Die Fotos die man Mittags aufgenommen hat, sehen einfach nur Sche_ße aus.


habakuk63  20.09.2021, 15:10

Der Aussage widerspreche ich. Früher, damals, als alles aus Holz oder verchromt war, da hatte diese "Regel" eventuell gepasst, aber heute, in Zeiten der digitalen Fotografie, es sie falsch.

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emib5  20.09.2021, 15:21
@habakuk63

Auch die Elektronik kann die Physik nicht überlisten. Und Fotografie hat auch immer noch mit Licht zu tun.

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habakuk63  20.09.2021, 15:28
@emib5

Ja, natürlich. Aber Mittags habe ich doch besonderes Licht, besonders Licht- und Beleuchtungssituationen, die ich auf Grund von digitaler Fotografie nutzen kann. Hartes Licht, klare Grenzen zwischen hell und dunkel, harte klar definierte Schatten.

Wer mittags ein stimmungsvolles Bild vom Himmel oder einer Blumenwiese machen möchte hat eventuell etwas nicht verstanden, aber dass das Fotografieren zwischen 9 Uhr und 15 Uhr nicht gut ist, oder nicht zielführend, das stimmt so generell nicht.

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Photon123  20.09.2021, 20:11

Das ist aber genau einer der Sprüche, die totaler Quark sind. Kommt immer drauf an was man fotografiert und auch zu welcher Jahreszeit. Im tiefen Winter hat man zu der Zeit für die meisten Motive gutes weiches Licht. Im Sommer sehr hartes Licht.

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Von Experte Uneternal bestätigt

Das erste wäre, dass du deine Kamera in und auswändig kennst und weißt wofür jeder Knopf, Schalter und jedes Bedienelement ist. Damit du dir beim Fotografieren keine Gedanken mehr machen musst "wie stelle ich das jetzt ein?" Deine Kamera und das Handbuch ständig im Wechsel und ausprobieren.

Wenn die Bedienung der Kamera auch im Dunklen funktioniert, dann kann die parallel gepaukte Theorie zu Bildaufbau, Bildkomposition, Drittel-Regel, goldener Schnitt in der Praxis geübt und gefestigt werden.

Nach diesen Schritten kommt die Kür, du fotografierst die Welt wie du sie siehst. Du solltest dir viele Bildbände und Fotoausstellungen ansehen und dann analysieren, welche Bilder gefallen dir am besten und welche Gemeinsamkeiten haben diese Bilder.

Danach solltest du diese Gemeinsamkeiten in deine Sicht der Welt, in deine Bilder einarbeiten.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Seit 1980 mit Spiegelreflex unterwegs, seit 2001 DSLR

Der beste Tipp ist:

Mach dir Gedanken über dein Bild bevor du den Auslöser drückst.

Betrachte dein Bild im Sucher (oder auf dem Display) und achte auf die Details.

  • Gibt es vllt einen komischen Übergang von Motiv zum Hintergrund?
  • Sind irgendwelche Vordergrund Objekte die von Motiv ablenken?
  • Fehlen Vordergrundobjekte die deinem Bild mehr Tiefe verleihen können?
  • Ist der Hintergrund zu unruhig und lenkt von Motiv ab?
  • Ist der Hintergrund zu langweilig?
  • Führen Linien im Bild den Blick vom Motiv weg?
  • ...

Unüberlegte Schnappschüsse gibt es wie Sand am Meer.

Woher ich das weiß:Hobby – Hobbyfotograf, Landschaften und Deep Sky Astrofotografie.

Manchmal nicht so einfach zu sagen, was richtig und falsch ist. Die Kamera aber sollte man bedienen können...Blende, Fokus, Belichtungszeit etc. Rest ist Licht, Gestaltung und eigener Stil.

Ich schreibe mal was ich bei Naturfotos beachte. Achten tu ich da auf Licht. Es sollte möglichst nicht hart, sondern schön weich sein. Hartes Licht mit starken Kontrasten, Schatten / Lichter wirkt oft nicht so gut und wird auch bei jeder Bildkritik bemängelt, außer bei einigen Ausnahmen oder auch schwarz / weiss, wo die Bilder eben von Kontrasten leben. Meist fotografiere ich nur bis ca. 2 Stunden vor / nach Sonnenuntergang.

Wenn ich ein Tier vor mir habe sehe ich nicht nur das Tier und drücke ab, sondern schaue mir auch den Hintergrund an. Wenn er zu unruhig ist drücke ich gar nicht auf den Auslöser. Unruhig heisst nicht unbedingt nur starke Struktur, sondern auch z. B. viele Farben oder hohe Kontraste wie schwarze oder sehr helle Flecken. Sowas ergibt selten einen guten Hintergrund, denn sowas lenkt ab. Ob man leichte harmonische Struktur lässt oder alles freistellt ist Geschmackssache. Wenn man sich hochwertige Galeriefotos ansieht findet man beides.

Dann gibts noch Gestaltungsregeln. Drittel, Goldener Schnitt, Goldene Spirale usw. Sollte man kennen, muss und sollte man aber nicht immer anwenden. Es gibt immer mal Motive, die so nicht wirken. Wenn man nur zwanghaft nach Regeln fotografiert kommt man nicht weit oder nicht so weit wie man vielleicht könnte. Wichtig ist auch immer genug Rand zu lassen. Nie was ins Bild pressen (egal ob bei Tier oder Landschaft oder irgendwelche Nebenelemente). Auch sowas wird bei jeder professionelleren Bildbesprechung sofort bemängelt. Begreifen aber viele irgendwie nicht, da wird jeder Pixel genutzt ;) Eingehaltene Regeln, führende Linien usw. machen ein Foto auch nicht gleich gut. Bei Tieren in Blickrichtung etwas mehr Raum lassen, zumindest möglichst nicht weniger. Auch dafür sorgen, dass kein Störelement das Motiv durchläuft / "durchbohrt" (z. B. ein unscharfer Zweig vor / hinter einem Vogel) Die Größe des Hauptmotivs spielt keine pauschale Rolle, sondern ist situations und stilabhängig. Es gibt von formatfüllend bis minimalistisch alles.

Fotosprüche solltest du komplett links liegen lassen. Oft nur die halbe oder gar keine Wahrheit drin.

Am Ende ist es auch immer Glück. Du kannst erstklassig fotografieren, aber dennoch kann man nichts herbeizaubern und ist auf bestimmte Szenen und Harmonie im Bild angewiesen.

Schau dir Bilder an, die du "richtig gut" findest. Achte auf die Bildkomposition.

Zuerst muss man aber die Technik beherrschen, also lerne deine Kamera genauestens kennen und begreife, welche Einstellungen welchen Einfluss auf das Endergebnis haben. Dann bist du nicht darauf angewiesen, Motivprogramme und Automatiken zu benutzen, sondern kannst von Fall zu Fall individuell festlegen, wie das Bild wird. Automatiken können nicht Gedanken lesen und produzieren nur für Standardsituationen 08/15-Bilder.